Kapitel 5
Er sehnte den Abend herbei, hoffend, dass er mit Tiger die Kontaktperson abholen können würde und so von all den exzentrischen Menschen flüchten würde können. Er fragte sich immer noch, wessen Geburtstagsfeier es nun eigentlich war, für die sich alle so in Schale schmissen.
Die Zeit verging und LeBeau schaffte es wegen oder besser trotz seiner Küchenhilfe ein großes Buffet auf die Beine zu stellen und scheuchte die anderen Gefangenen, die Klink ihm als Küchenpersonal und Kellner eingeteilt hatte, herum. Hogan stand in der Ecke und beachtete das Schauspiel amüsiert, wenn auch mit einem flauen Gefühl in der Magengegend. Der Tag war noch nicht vorbei. Hatte das Universum noch mehr Überraschungen bereit?
Die Vorbereitungen neigten sich dem Ende zu, Klink stand am Buffet und musterte es mit einem zufriedenen Blick. Als Schultz versuchte sich ein paar Horsd’œuvres zu schnappen, sah er ihn finster an, sodass er die Hand wie vom Blitz getroffen zurückzog und in die Küche zu LeBeau flüchtete.
Die Gefangenen durften sich, auch nach Absprache mit dem General, ausnahmsweise Herausputzen, da dieser nicht zugeben wollte, dass auch er keine Anung hatte, was eigentlich gefeiert wurde. Um die peinliche Ungewissheit zu überdecken beschloss der General kurzerhand, dass nur für diesen einen Tag alle eingeladen waren mit zu feiern und versuchte es als spezielle Großzügigkeit seinerseits zu verkaufen.
Und so begannen die ersten sich heimlich Champagner zu holen um die Wartezeit zur Eröffnung des Buffets zu überbrücken, denn Klink hatte beschlossen, die Feierlichkeiten mit einer kleinen Rede zu beginnen und die meisten vermuteten, dass er in leicht angetrunkenem Zustand leichter zu ertragen war.
Pünktlich eine halbe Stunde vor Beginn standen wieder die Fremden vor dem Haupttor und baten um Einlass. Klink war natürlich der erste zur Stelle.
„Nu, Herzlich Willkommen zurück, wir ham schon auf sie gewartet, meine Damen und Herren! Kommse ruhich rein, es is geheizt, nichar!“, bat er sie in die Sporthalle zu treten. Da die Halle aber doch kleiner war als gehofft, nahm der Rest vor der Halle auf den Bänken Platz.
Newkirk steckte triumphierend den Gewinn seiner Wette mit Carter und Kinch ein, als Baker aus der Baracke trat und den anderen Helden signalisierte, dass es langsam Zeit wurde.
Die Feierlichkeiten wollten gerade beginnen, als Klink sein Wort hielt und sich auf eine Tribüne stellte, um eine Rede zu halten. Er konnte nur ansetzen, als Burkhalter neben ihn trat und ihm das Wort abschnitt.
„Mein lieber Oberst Klink, mir General gebührt doch wohl die Ehre, diese Feierlichkeit zu eröffnen, finden sie nicht?“
Einen überflüssigen Kommentar unterdrückend nickte Klink.
„Gut, dann möchte ich ihnen hiermit einen Guten Appetit und viel Spass wünschen! Das Büffet ist eröffnet!“, verkündete Burkhalter und sogleich ging das große Getöse los, als alle los stürmten.
Klink versuchte noch verzweifelt etwas nachzuschieben.
„Wir möchtn heute een fünfzigstes Jubiläum feiern. Fünfzig Jahre sin eine lange Zeit, ich weiß das, denn ooch ich habe vor kurzem meenen fünfzigsten Geburtstag gefeiert. Ich möchte hier eene kleene Anekdote anbringn…“
Doch unter dem Lärm verschwand seine Stimme komplett.
Kurz darauf war die Feier schon in vollem Gange und erstaunlicherweise war weder dem General, noch Klink aufgefallen, wer sich da alles unter den Gästen herumtrieb. Genauso unbemerkt schlichen sich auch die Helden davon um Hogan und Tiger Deckung zu geben. Als die beiden im Tunnel verschwanden gesellten sich die restlichen wieder zu den Feiernden an der Oberfläche.
Im Wald am vereinbarten Treffpunkt warteten Hogan und Tiger auf das “hässliche Entlein“, als sie ein Rascheln in den Büschen vernahmen, gefolgt von einem Fluchen und einem „Shsht!“.
Irritiert sahen sich die beiden an.
War das der Kontakt, oder konnten sie schon mit dem Erschießungskommando rechnen?
Erneutes Rascheln, aber diesmal schien es näher zu kommen. Die beiden fassten die mitgebrachten Pistolen fester, die Anspannung war greifbar. War jetzt ihre Zeit gekommen?
Da trat jemand aus dem Dickicht, streifte sich die Blätter ab und trat auf Hogan und Tiger zu. Im Schein des Mondlichts erkannten sie eine Frau.Leise begann diese zu reden.
„Wenn der Mond auf den zugefrorenen See scheint, erkennen die hässlichen Enten ihre Schönheit.“
„Auch Bären und Tiger liegen gerne bei Mondlicht im Gras“, fuhr Tiger fort und Hogan ergänzte.
„Doch der Papabär mag das Mondlich nicht, weil es ihn beim schlafen stört.“
Die Fremde reichte ihnen die Hand und vor Erleichterung fing Hogan an zu lachen.
„Sie sind das hässliche Entlein?“
„Wohl eher die hässlichen Entlein. Kommt raus Jungs“, flüsterte sie gerade noch hörbar in Richtung der Stelle, aus der vorher das Rascheln kam. Kurz darauf traten zwei Gestalten aus dem Gestrüpp zum Rand der Lichtung.
„Das wirft unsere Pläne zwar leicht durcheinander, aber wir werden das schon deichseln. Gut, dann folgen sie mir“, befahl Hogan und führte sie zurück in die Tunnel. Dort angekommen, erklärte er ihnen kurz die Pläne, sie nach England zu bringen.
„Also, Tiger, wir werden sie und…“, Hogan sah zu den dreien und erkannte, dass er noch gar nicht wusste, wer genau sie eigentlich waren.
„Oh, verzeihen sie, wie unhöflich von uns, wir haben uns ja in der ganzen Aufregung noch gar nicht vorgestellt.“ Der Blonde Mann war aufgestanden und neben Hogan getreten um zuerst ihm offiziell die Hand zu geben um dann zu Tiger zu gehen und auch ihr die Hand zu reichen, dann salutierte er und stellte sich vor.
„Mein Name ist Steve Rogers, das sind Bucky Barnes und Peggy Carter, die ja mit ihnen“, er blickte zu Tiger, „bereits Kontakt aufgenommen hat über Funk.“
Als Hogan und Tiger daraufhin noch sichtlich unbeeindruckt waren ergänzte er.
„Vielleicht kennen sie mich ja besser unter dem Namen Captain America?“
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*unauffällig zu @Roemerschanze schiel*
Sorry für den Doppelpost. Hab versucht das fünfte zum vierten Chap zu packen, aber dann hatte ich zu viele Zeichen...
Und auch wenn es bei uns schon nach Mittenacht ist, in den USA ist es est 7 Uhr abends, also geht's für mich noch weiter, weil ich bis zu der Uhrzeit warten will, zu der die erste Folge gelaufen ist, und das ist nach meiner Rechnung 2:30 morgens bei uns.